St.Martin: Bis einer heult

Bald ist es wieder soweit, St.Martin kommt! Endlich wieder mit Leuchtstäben durch die Innenstadt ziehen!
Aber eigentlich ist St.Martin besonders für die Eltern jedes Jahr das selbe. Man setzt sich mit allen Kindern hin, und bastelt aus zahlreichen Tonpapierbögen eine Konstruktion die später eine Laterne darstellen sollte. Irgendwann haben die Kinder keinen Bock mehr und hören auf. Die Mutti hingegen bastelt akribisch alleine weiter an der Laterne, es soll die schönste und beste Laterne in der ganzen Umgebung werden. Nach stundenlanger Arbeit ist die perfekteste Laterne dann auch endlich fertig.
Dann geht man aber doch lieber eine Elektro-Laterne kaufen, weil ja die Laterne viel zu gefährlich ist für Kinder mit echten Kerzen. Lieber dann mit Strom.
Dann kommt der Abend und alle Eltern sagen ab und man geht mit zahlreichen Nachbarskinder selbst los. Dabei mindestens 3 Arschlochkinder die man früher schon zig mal angemotzt hat und ein Kind das so jung ist, das man dauernd seine Laterne halten muss, weil für das Kind die Laterne doch viel zu schwer oder auch uninteressant ist. Irgendwann rennt man dann mit 6 Tüten Süssigkeiten rum, was langsam aber sicher schwerer wird. Ein Kind mosert dauernd rum, das es kalt ist, ein Kind hat Angst in der Dunkelheit und erschreckt sich vor jeder Bewegung. Man singt debile Texte an jeder Haustür mit "Rabimmel Rabammel" und sieht die Nachbarn grinsend vor sich stehen, die vorher ja abgesagt hatten, weil sie unbedingt was wichtiges zu tun hätten. Meistens schauen die einen grinsend von oben bis unten an mit den Worten in den Gesicht: "Na macht Spaß?" - am liebsten würde man dann den Laternenstab mitten in ihre Körper bohren, oder zumindest ihren Wellensittich mit den Stab aufspießen und die kleine Lampe mitten in den kleinen Körper bohren. Lichtschalter auf An... Perfekteste, natürlichste Laterne die es gibt.
Später am Abend fängt dann von den Kind mit der echter Kerze wirklich die Laterne an zu leuchten, ein paar andere Laternen sehen auch nicht mehr so glücklich aus (schleifend über die Straße, das geht nie gut, bei der Billigware)  und irgendwann fängt mindestens ein Kind an zu heulen.
Das Licht geht aus, man geht nach Haus...